(34) Εκκλησιαστική εκδήλωση για την ενότητα των χριστιανών 2017
Gebet für die Einheit der Christen 2017

München – Nicht nur die Christbäume, die interessanterweise noch in vollem Lichterglanz in der evangelischen Bischofskirche strahlten, erinnerten an diesem Abend an Weihnachten. Auch Kardinal Reinhard Marx ließ bei seiner Predigt beim zentralen Münchner Gottesdienst zur Woche für die Einheit der Christen die Geburt Christi in sehr persönlicher Weise Revue passieren: Jedes Jahr bekomme er zu seinem Namenstag am 5. Dezember, erklärte er, vom Ordinariat eine neue Figur für seine Krippe geschenkt. Nun gab es den Stall dazu, den der Künstler in der ungewöhnlichen Version des Münchner Bischofspalais angefertigt hat – allerdings als Ruine.

Ein starkes Bild, das der Kardinal mit dem Gottesdienst-Motto des Abends verband: „Ein Schatz in irdenen Gefäßen.“ Das diesjährige Reformationsgedenken 2017 solle nämlich nach seiner Ansicht „nicht als selbstbezogene Jubiläumsfeierlichkeit“ begangen werden, sondern, indem „wir in diese konkrete Zeitstunde hinein Christus verkünden, ihn zur Sprache bringen durch das Gebet und durch die Hinwendung zu den Schwachen, den Kranken, den Armen, den Flüchtlingen, den Verfolgten und den Verletzten“. An dem Auftrag, „diesen Schatz der ganzen Welt zu zeigen“, müsse festgehalten werden, „auch wenn wir manchmal ziemlich ruinös dastehen – als Kirche oder auch als Person“, sagte er.

Kardinal Marx feierte den Gottesdienst in ökumenischer Verbundenheit zusammen mit dem evangelischen Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm, Bischof Sofian von Kronstadt (Rumänische Orthodoxe Kirche) sowie weiteren Vertretern der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (AcK). Mit Nachdruck warb der Kardinal dafür, „am Ziel der einen Kirche festzuhalten“. Man dürfe nicht „zu schnell zufrieden sein mit dem, was wir bereits erreicht haben“, betonte er.

Miteinander der Konfessionen
Tatsächlich nutzen viele der rund 1500 evangelischen und 4000 katholischen Gemeinden in Bayern die Gebetswoche zur Einheit der Christen, um ihr Miteinander zu zeigen. In gemeinsamen Gottesdiensten, Gebeten, Gesprächsabenden. Im Jahr des Reformationsgedenkens ist das für den evangelischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm von besonderer Bedeutung: „Wir feiern dieses Reformationsjubiläum als großes Christusfest in ökumenischer Perspektive. Ich glaube, da kommt jetzt was zusammen. Von oben und von unten. Wir wollen es von beiden Seiten her. Ich habe da viel Hoffnung.“ Es gelte, Christus neu zu entdecken und in unser Herz einzulassen. Dann komme auch die Einheit, sagte Landesbischof Bedford-Strohm dem Münchner Kirchenradio. (Manuel Rauch)

Die Feier selbst verlief in einer frohen und geschwisterlichen Atmosphäre, geprägt von gegenseitiger Wertschätzung und Vertrautheit. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst in St. Matthäus sehr stimmungsvoll vom Münchner Motettenchor unter der Leitung von Benedikt Haag, unter anderem mit Liedern im Stil des Evensong der anglikanischen Kirche.

Landesbischof Bedford-Strohm erklärte in seiner Begrüßung, es sei „gute Tradition, dass wir das neue Jahr mit einem gemeinsamen Gottesdienst beginnen, als Menschen aus verschiedenen Konfessionen aus ganz Bayern.“ Der Landesbischof gestand, ihm würde „etwas Wesentliches fehlen ohne ökumenische Begegnungen“. Jesus Christus, erklärte Bedford-Strohm, sei der gemeinsame Herr der einen Kirche, „der eine Schatz, der unser aller Schatz ist. Ihm wollen wir folgen, auch und gerade in diesem Jahr 2017“. (Florian Ertl)

Internationale Gesten
Das Miteinander der beiden christlichen Kirchen soll auch in internationalen Gesten gezeigt werden. Eine protestantische Delegation aus Deutschland ist Anfang Februar zu einer Privataudienz bei Papst Franziskus eingeladen. Begleitet wird sie vom Münchner Erzbischof. Ein besonderes katholisches Zeichen der Ökumene. Wir dürfen uns nicht mehr in eine falsche Konkurrenz verstricken lassen, sagte Marx dem Münchner Kirchenradio. Stattdessen können wir gemeinsam das Evangelium in dieser Gesellschaft verkünden. Er hoffe, dass das in diesem Jahr besonders deutlich werde und dass die Menschen am Ende des Jahres sagen: das war ein starker Auftritt der Christen miteinander! Ein Anfang ist mit dem Auftakt zur Gebetswoche der Christen auf jeden Fall schon einmal gesetzt. (Manuel Rauch)