(114) Βασιλέας Λουδοβίκος της Βαυαρίας – 150η Ετήσια Ημέρα Μνήμης
König Ludwig I. von Bayern: 150. Todestag
Die Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland beim 150. Todestag von König Ludwig I. von Bayern
Wie bekannt war König Ludwig I. von Bayern (*1786, +1868) der einzige Herrscher in Europa, der auf vielfältige Weise und mit allen Kräften den griechischen Aufstand von 1821 gegen das osmanische Reich unterstützt hat. Als er noch Kronprinz war, hat er mit seinen Gedichten und anderen Initiativen die versklavten Griechen dazu ermutigt den Halbmond zu vertreiben und die Sonne der Demokratie wieder in Griechenland scheinen zu lassen, wie er selbst schrieb. Sein philhellenisches Verhalten richtete sich damals gegen die Politik seines Vaters Maximilian, der das osmanische Reich unterstützte.
Als Ludwig im Jahre 1825 nach dem Tod seines Vaters König wurde, schickte er ein bayerisches Heer und Geld zur Unterstützung nach Griechenland. Im Jahre 1828 hat er 30 Jugendliche und Kinder von den Aufständischen von 1821 nach München eingeladen, um dort zu studieren und sie darauf vorzubereiten staatliche Verwaltungsstellen in Griechenland zu übernehmen. Diesen 30 griechischen Jugendlichen hat er im Jahre 1828 mit königlichem Dekret die historische Salvatorkirche in der Nähe der Residenz zur Nutzung überlassen, um dort in griechischer Sprache und nach orthodoxem Ritus ihre Feste zu feiern und ihre Sitten und Gebräuche zu pflegen.
Im Jahre 1832 schlug er seinen zweiten Sohn Otto als König von Griechenland vor. Außerdem ließ er in München öffentliche Gebäude nach altgriechischem, klassischen Baustil errichten, sodass München bald den Beinamen „Isar-Athen“ erhielt.
Er war der erste Herrscher und König in Europa, der im Jahre 1829 der Orthodoxen Kirche dieselben staatlichen Rechte wie der römisch-katholischen und evangelischen Kirche einräumte. Mit der Überlassung der Salvatorkirche hat er den Griechen die Möglichkeit gegeben dort ihre kulturellen Wurzeln weiter zu pflegen und zu entwickeln. König Ludwig I. ist somit ein Vorreiter der Idee der Europäischen Union, in der verschiedenste Kulturen harmonisch zusammenleben.
Da im Jahre 1802, während der Regentschaft seines Vaters, durch die erzwungene Säkularisation der katholischen Kirche, Besitztümer und Ländereien verstaatlicht wurden, versuchte König Ludwig I. mit verschiedenen Initiativen eine teilweise Wiedergutmachung und Entschädigung zu verwirklichen. Er ließ neue Klöster bauen, darunter auch die Abtei St. Bonifaz in München, und verfügte sogar in seinem Testament, in dieser Abtei seine letzte Ruhestätte zu finden und nicht in den Kirchen, in denen die übrigen Sarkophage der Mitglieder des Hauses Wittelsbach untergebracht sind.
Aus Anlass des 150. Todestages König Ludwigs I. fand am 28. Februar 2018 im Kloster St. Bonifaz ein Gottesdienst in Anwesenheit des Herzogs Franz von Bayern und weiterer Mitglieder des Hauses Wittelsbach sowie geladener Gäste statt. Den Gottesdienst zelebrierten der Abt des Kosters Johannes Eckels sowie zwei weitere Äbte von Klöstern, die König Ludwig I. unterstützt hatte. Anwesend waren zudem der Bischöfliche Vikar für Bayern und Pfarrer der Salvatorkirche, Archimandrit Peter Klitsch, sowie Erzpriester Apostolos Malamoussis, Bischöflicher Beauftragter für die staatlichen Belange im Freistaat Bayern. Die Teilnahme der zwei Vertreter der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland hat die langjährigen freundschaftlichen Beziehungen zwischen Griechenland und Bayern und nochmals den Dank der griechisch-orthodoxen Gläubigen an König Ludwig I. für die Überlassung der Salvatorkirche an die Griechen Münchens unterstrichen.
Der heutige Nachfahre von König Ludwig I., Seine Königliche Hoheit Franz, trägt den Titel „Herzog von Bayern“ und er wäre der Thronnachfolger wenn die Monarchie in Bayern im Jahre 1918 nicht abgeschafft worden wäre.
S.K.H.Herzog Franz von Bayern ist ein großer Philhellene und hat vor vier Jahren aus Anlass seines 80. Geburtstages seine Bekannten und Freunde gebeten, statt ihm etwas zu schenken, mit einer Spende kinderreiche arme Familien in Griechenland, die von der Finanzkrise hart getroffen wurden, zu unterstützen. Den aus den Spenden gesammelten stattlichen Betrag von € 385.000 hat er über die Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland dem Erzbischof von Athen und ganz Griechenland zur Verfügung gestellt.
S.E. Metropolit Augoustinos von Deutschland und der Erzbischof von Athen und ganz Griechenland haben in München in zwei offiziellen Festakten Seine Königliche Hoheit Herzog Franz von Bayern für seine Initiative und seinen Einsatz geehrt.